Mein Klagebuch

Ich habe mein Tagebuch umbenannt. Es hat schon mehr was mit Klagen und Beklagen zu tun. So werde ich dem gerecht. Naja, ein kleiner morgendlicher Scherz, nach einer Nacht, die stündlich, wie fast jede, unterbrochen wird. Warum ich immer nach genau einer Stunde aufschrecke, werde ich wohl nie erfahren. Beim »Tatort« um 20.15 Uhr bekam ich eine Migräneaura, die hielt ca. 20 Minuten an. Ich sah kaum noch was. Ein unangenehmes Flackern in sämtlichen Farben vor den Augen. Vor einem Jahr bekam ich Pillen dagegen, aber noch mehr Medikamente? Die Antibiotika habe ich abgesetzt. Ich vertrug sie nicht. Mein Arzt meint, das sei schlecht, wegen der Pflasterallergie, aber da muss ich durch.

Ich habe wohl auch Eisenmangel, wenn die Blutwerte das bestätigen, bekomme ich Infusionen. Die sollen besser als Tabletten sein. Ist mir nur recht. Dass ich mich nach jeder Mahlzeit übergebe, wundert mich nicht. Bei den Bergen von Medikamenten? Klar, ich bin da weitestgehend schmerzfrei, aber die Nebenwirkungen sind auch nicht ohne. Dauermüdigkeit, obwohl ich nicht schlafen kann, Übelkeit, Migräneauren, und, und, und. Ich sagte ja, ich habe mein Tagebuch in Klagebuch umbenannt. Ich darf inzwischen die Novalmin-Tropfen auf 80 am Tag erhöhen und zwei Ibuprofen, neben den stündlichen Morphium-Dosen einnehmen. Damit sind Schmerzen wirklich fast keine mehr zu beklagen.

Natürlich muss ich Molvicol und Lefax den Medikamenten anpassen. Das Zeug schmeckt nun beides nicht gerade wie Sekt. Und der beste Rat gegen meine Schluckbeschwerden: Ich soll einen Teelöffel Cognac dagegen einnehmen. Ganz ehrlich, das hat mein Arzt mir geraten. Durch das Morphium werden ja nicht nur die Därme und Organe plattgemacht, sodass ich oft einfach nicht schlucken kann. Wer das noch nicht hatte, weiß gar nicht, wie grässlich das ist.

Genug gejammert. Ich habe alle Medikamente eingenommen, der Tag kann kommen. Hallo wach!

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