Angst



Es regnet gerade. In der Luft macht sich der Geruch frischer Gräser breit. Ich habe das Fenster weit geöffnet und atme ihn ein. Stehst du auch am Fenster? Riechst du die Abgase, die sich verbreiten? Siehst du den aufsteigenden Qualm, die Straßenleuchten, die den Autofahrern und Fußgängern den Weg weisen? Hinter dem Kirchdach lugen Baumkronen hervor und wiegen sich mit dem Wind. Damals hast du dich an mich geschmiegt, deine Hände umfassten mich, krallten sich in meinen Rücken.
»Ich habe Angst«, hast du gesagt, »und Durst.«
Es blitzte, danach zerbarsten Donner die Stille.
»Gleich fällt der Himmel auf uns«, sagtest du.
»Der Himmel«, erwiderte ich leise, »bleibt immer, wo er ist.«

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